Mattes (Matthias) und Marie trafen bei ihrem Sonntagsspaziergang Traudsche und Pitt (Peter). Nach der Begrüßung wusste Traudsche sofort eine Neuigkeit zu vermelden. Sie hatte in der Kirche vernommen, daß ein Nachbar in der Früh verstorben war und das war kein gutes Zeichen, denn „Sonndaachs-Liisch, maat derr Kerschhoff riesch„.
Jetzt ging natürlich ein Klatsch über den Verstorbenen los. Pitt wusste, daß er sich nicht gut mit seiner Frau verstanden hatte und sich die beiden häufig gezankt haben, er meinte: „Dii zenkde sisch wii de Keißelsflecker„.
Marie war der Meinung, daß die Frau aber immer freundlich und höflich gewesen sei. Dazu sagte Pitt, mit einem Seitenblick auf seine Frau: „Strooße-Ängele, Huus-Düüvele„.
Ja, schaltete sich Marie ein: „Datt Pä:et watt de hass, doo moß de och mett fahre.“ Traudschen meinte, daß der Nachbar wohl aus Gram und Ärger über seinen Sohn verstorben sei, aber: “ Derr Du:et dä welt enn O:esaach haan„.
Nun mischte sich Mattes mal in das Gespräch ein. Er hatte erfahren, daß der Verstorbene schon zu Lebzeiten seinem Sohn alles vererbt hatte. Wie kann man nur so dumm sein: „Meh söj sisch nett i:eder uusdu:e bess meh schloofe jeet„.
Pitt sagte dazu, daß der Sohn schon immer geldgierig gewesen sein: „Dä ess hänger Jeld, wii derr Düüvel hänger enn Si:el.“ Und er sei nicht nur geldgierig, sondern auch noch sehr, sehr geizig; man könnte sagen: „Dä ess nöj, dä treckt sisch i:eder enn Bri:em dörsch jenn Vott, als datte jett uusji:et“.
Marie kannte den Sohn wohl auch und hatte keine gute Meinung von ihm. Jetzt wie er zu Geld gekommen ist, sei er arrogant und hochnäsig. Ja, schnatterte Traudsche: „Wenn Strongs Mest wä:ed, da wellte jehoove on jedraare wä:ede„.
Nachdem der neueste Klatsch zu Ende gebracht war, verabschiedete man sich. Pitt gab Mattes noch den Rat mit auf den Weg, daß er es mit dem Vererben nicht so machen soll, wie der Verstorbene mit seinem Sohn. Darauf erwidert Mattes etwas verärgert: „Du moss misch nett vörr domm verschliiße„.
G. Kanther 2014